Subway

Subway Jazz Orchestra feat. Guillermo Klein (ARG)

Das Subway Jazz Orchestra bekommt Besuch aus Südamerika: Guillermo Klein, einer der herausragendsten Künstler unserer Zeit wird in Köln zu Gast sein und mit dem Ensemble seine vielschichtige und tief in der argentinischen Folklore verwurzelte Jazz-Musik zu Gehör bringen. Komplexe Rhythmen treffen hierbei auf tief melancholische und sangliche Melodien, die verwoben sind im orchestralen Geäst. Neben den herausragenden Solisten des SJO, wird auch Guillermo Klein selbst am Fender Rhodes zu hören sein.

Seit seiner Kindheit in Argentinien gehört das Komponieren zum Leben von Guillermo Klein. Als er elf Jahre alt war, schenkte ihm sein Vater ein Klavier, und inspiriert vom legendären argentinischen Komponisten Astor Piazzolla begann er sofort, mit dem Komponieren von Liedern zu experimentieren.
Klein verließ Argentinien, um am Berklee College of Music zu studieren, nachdem er eine bewegende Rede des damaligen Dekans Gary Burton über seine Zusammenarbeit mit Piazzolla gehört hatte. Ursprünglich wollte Klein klassische Musik studieren, fand aber Gleichgesinnte, die sich für Jazz begeisterten. Die Musik von Wayne Shorter bildete die Brücke zwischen Klassik- und Jazzstudium. Als Liebhaber einzigartiger harmonischer Ausdrucksformen fühlte sich Klein sogleich vom Werk dieses Meisterkomponisten angezogen, der als einer der faszinierendsten harmonischen Architekten des Jazz gilt. Klein gelang es auch, ein Netzwerk talentierter Musikerfreunde aufzubauen, von denen viele aus Südamerika nach Berklee kamen. Diese Gruppe von Kollegen bildete den Rahmen für das, was schließlich Kleins wichtigste musikalische Stimme werden sollte: Das große Ensemble Big Van, aus dem später Los Guachos hervorging. Nach seinem Abschluss in Berklee zog Klein wie viele seiner Kommilitonen nach New York. Er ließ sich in Greenwich Village nieder und wurde bald mit dem ‚Smalls' Jazzclub in Verbindung gebracht, wo er wöchentlich mit seiner 17-köpfigen Big-Van-Band auftrat. Das Smalls spielte eine entscheidende Rolle bei der Förderung einer Gemeinschaft junger Künstler, die später zu den einflussreichsten Stimmen des modernen Jazz gehören sollten.
Klein reduzierte die Band später auf eine schlankere 11-köpfige Formation, die unter dem Namen Los Guachos (etwa: die Bastarde) bekannt wurde. Nach der Aufnahme eines Albums, das schließlich auf Eis gelegt wurde, gelang es Klein, bei Sunnyside Records unterzukommen, wo er seitdem tätig ist. Das Label veröffentlichte zwei CDs der Los Guachos: Los Guachos II (1999) und Los Guachos III (2002). Im Frühherbst 2000 kehrte Klein mit seiner Frau nach Argentinien zurück. Während seines Aufenthalts in Argentinien nahm Klein mit einheimischen Musikern das Album Una Nave auf (Sunnyside, 2005). Seitdem hat er mit Los Guachos eine Reihe von CDs veröffentlicht, die von der Kritik hoch gelobt wurden, darunter: Live in Barcelona (Sunnyside, 2005), Filtros (Sunnyside, 2008) und zuletzt Carrera (Sunnyside, 2012). Weitere wichtige Einspielungen umfassen seine Arbeit als Komponist und/oder Arrangeur bei Solar Return Suite (mit dem MIT Wind Ensemble), Domador de Huellas (Sunnyside, 2010), Bienestan (Sunnyside, 2011) mit Aaron Goldberg und Miguel Zenons Grammy-nominiertem Alma Aldentro.
Neben seiner Tätigkeit als Kompositionslehrer in Buenos Aires gab Klein Meisterklassen und Seminare in ganz Europa, unter anderem am Jazz Institut Berlin, an der Sibelius Academy in Helsinki, an der Jazzschule Basel und am Le Mirail in Toulouse.

Weitere Infos auf:
www.subwayjazzorchestra.com

Spielstätte

Subway

Zwischen 1970 und 2001 war das Subway der Ort in Köln, wo die Größen des straight-ahead gespielten Mainstream Jazz auftraten. 2009 wurde diese Bühne als Jazzclub wiederentdeckt, wo sich u.a. das Subway Jazz Orchestra einmal Monat präsentiert.