Luise Volkmann wird mit dem Jazzpreis der Stadt Köln ausgezeichnet
Luise Volkmann wurde 1992 in Bielefeld geboren. Sie studierte Jazzsaxophon und Flöte in Leipzig und Paris und absolvierte ihren Master in Jazz-Komposition und Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Ihre aktuellen Arbeiten spielen sich im Bereich des zeitgenössischen Jazz, der Komposition, sowie der Freien Improvisation ab. Als Komponistin war sie 2016 Artist in Residence im Cité Internationale des Arts de Paris. Sie ist seit 2014 Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2017 veröffentlichte sie ihr Début Album mit Été Large bei Nils Wograms Label nWog Records, dass von "Die Zeit" unter die besten Alben 2017 gewählt wurde. 2019 folgte Album Nummer zwei mit dem Trio "Autochrom", im Herbst 2020 nahm sie mit Été Large das Album "When the birds upraise their choir" auf, das vom Redaktions Netzwerk Deutschland unter die besten Alben des Jahres gewählt wurde. Ihre Kompositionen wurden das erste Mal 2017 bei der Edition Leduc publiziert. 2019 fertigte Luise eine Auftragskomposition für das Bauhaus-Jubiläum an. 2020 gewann sie eine Kompositionsresidenz in Montepulciano, Italien sowie den Kathrin-Lemke-Preis.
Auch die Jury des Horst und Gretl Will-Stipendiums zeigte sich beeindruckt, Auszug aus der Begründung:
Luise Volkmanns musikalische und organisatorische Aktivitäten sind von beeindruckender Weiträumigkeit. Sie arbeitet parallel in mehreren Ensembles, deren Gründung auf ihre Initiative zurückgeht. Mit jeder dieser Formationen verfolgt sie ganz eigene Wege. Ihre enorme Kreativität als Komponistin hat die Jury nachhaltig beeindruckt und überrascht, zumal ihre Musik bei aller zu Grunde liegenden Konstruktivität und sorgfältigen Planung nie die Vitalität und energetische Intensität vermissen lässt, die den raffinierten zeitgenössischen Jazz von der zeitgenössischen E-Musik unterscheidet. Nach ihrer eigenen Formulierung interessiert sie "die Etablierung einer emanzipiert genuinen Jazzkompositionsweise"; auf diesem Weg ist sie bereits vielversprechend weit gekommen. Sie fügt ihre Musik aus unterschiedlichen Idiomatiken des Zeitgenössischen und lässt stets auf gesellschaftliche und geschichtliche Vorgänge gerichtete Denkweisen erkennen. Ihre Musik ist bei aller Fülle der enthaltenen Nebengedanken von großer Präzision und zeugt zugleich von einem zugespitzten Bewusstsein, das die konfliktreiche soziale Geschichte des Jazz stets im Sinn behält.
Internetauftritt Luise Volkmann: https://luisevolkmann.jimdofree.com/
Der Preis wird unter Ausschluß der Öffentlichkeit im Rahmen der Verleihung der Kölner Förderstipendien am 1. Juli 2021 im MAKK verliehen.
Das offizielle Preisträgerinnenkonzert wird am 31. August 2021 im Rahmen der ersten Cologne Jazzweek im Kölner Stadtgarten stattfinden, der Eintritt zu diesem Konzert ist kostenlos.
Informationen über die Horst & Gretl Will-Stiftung finden Sie hier.