Stadtgarten

IN BETWEEN SPACES: Mediterranean Crossings


Ethiopian Records & Azmari Synthesis (Addis Abeba)
"Negus" (Film von Invernomuto)
STILL "Goverment" feat. Freweini & Devon (Mailand)

Der Vorverkauf ist beendet. Es gibt noch Karten an der Abendkasse.

Die erste Ausgabe von IN BETWEEN SPACES - „Mediterranean Crossings“ - widmet sich dem Mittelmeer als Verbindung und flüssige Grenze zwischen Afrika und Europa.

Der erste Abend der zweitägigen Veranstaltung wirft mit dem Film „Negus“ des italienischen Künstlerduos Invernomuto einen Blick in die europäische Kolonialgeschichte in Afrika. Ankerpunkt ist der äthiopische Kaiser Haile Selassie, der, dämonisiert als „schwarzer Teufel", als Propaganda-Feindbild des faschistischen Italien Mussolinis, den italienischen Überfall auf Äthiopien rechtfertigen soll. Dem mit einer riesigen Armee, modernen Waffen, Giftgas und Konzentrationslagern geführten Krieg gegen äthiopische Krieger und Zivilbevölkerung und der anschießenden Kolonialbesatzung fallen schließlich zwischen 150.000 und 700.000 Äthiopier zum Opfer. Die gleichzeitig in Jamaika entstehende Rastafari-Bewegung verehrt Selassie dagegen als "schwarzen Messias" und Inkarnation Gottes auf Erden: Zwischen Schauplätzen in Italien, Äthiopien und Jamaika lotet „Negus“ - in dem auch „Godfather of Dub“ Lee ´Scratch´ Perry eine wichtige Rolle spielt - den historischen, mythischen und magischen Raum zwischen diesen völlig unterschiedlichen symbolischen Vereinnahmungen Haile Selassies aus.

Eröffnet wird der Abend von dem neuen Projekt „Azmari Synthesis“ des äthiopischen Musikers und Produzenten Endeguena Mulu aka Ethiopian Records. Als Schlüsselfigur des Ethiopiyawi Electronic-Sounds und der experimentellen Elektronik-Szene in Addis-Abeba entwickelt er - ähnlich wie Mikael Seifu - eine Verschmelzung elektronischer Sounds, Beats und Texturen mit Elementen und Instrumenten traditioneller äthiopischer Musiken aus verschiedenen Landesteilen. Dabei lässt sich der schwebende Fluß des Ethio-Jazz von Hailu Mergia und Mulatu Astatke ebenso als Einfluß ausmachen, wie der Sound von Mala, J Dilla, Kode 9 oder Francis Bebey. Mit seinem neuen Bandprojekt Azmari Synthesis, das seine Elektronik mit drei Musikern an traditionellen äthiopischen Instrumente zusammenbringt, ist er erstmals in Europa.

Simone Trabucchi ist nicht nur eine Hälfte von Invernomuto, sondern er folgt den Spuren nach Äthiopien und Jamaika auch in seinen experimentellen Dub-Produktionen („I“ / PAN, 2018) als STILL. Zwischen den klanglichen und semantischen Schichten des Projekts entsteht ein dichter Resonanzraum zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen digitalen Riddims, bebenden Tiefbässen und den polyphonen Stimmen afrikanisch-italienischer MCs, von denen Devon und Freiweini auch beim Konzert in Köln dabei sein werden. In neuen Stücken, Improvisationen und Solo-Vocal-Experimenten kombinieren sie ihren weirden und verblüffend frischen Dancehall-Sound mit animierten Visuals des Rastafari-Comiczeichners Salmm aus Kingston, Jamaika.

Eine Kooperation von ZAM Zentrum für Aktuelle Musik e.V. mit der Akademie der Künste der Welt / Köln und dem Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik im Stadtgarten.

Gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes

Präsentiert von
WDR COSMO & Stadtrevue

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Spielstätte

Stadtgarten

Seit 1986 ist der Stadtgarten unter der Leitung der Initiative Kölner Jazz Haus die Spielstätte für Jazz in Köln und mittlerweile nach Willen des Landes NRW und der Stadt Köln das „Europäische Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“.